Beschriftung der Objektive
Objektive von Leica Microsystems sind je nach Typ unterschiedlich codiert und gekennzeichnet. Die Codierung und Kennezichnung bietet einen schnellen Überblick zur Identifizierung des Objektivs und für die wichtigsten optischen Leistungen und Anwendungen der Objektive.
Sie finden hier Informationen über die Zuordnung der optischen Systeme, wie HC oder ∞ für unendlich korrigierte Optiken. Zu den anderen Angaben finden Sie unten Details.
Sie benötigen anspruchsvolle, hochspezialisierte und einzigartige Objektive? Sie benötigen kleine Anpassungen an bestehenden Objektiven?
Leica Microsystems HC System
Das Leica HC-System (Harmonic Compound System) umfasst die optischen Komponenten, die für die Bilderzeugung optimal aufeinander abgestimmt sind und die in die Korrektion der optischen Abbildungsfehler einbezogen sind: Objektive, Okulare, Tubuslinsen, Kamera- und TV-Adapter.
Für die Korrektion bestimmter optischer Aberrationen wird das Mikroskop als Gesamtsystem betrachtet. Öffnungsfehler, Koma und Farblängsfehler werden vorteilhaft am Ort des Entstehens, d.h. in der jeweiligen Komponente korrigiert.
Die Korrektion der chromatischen Vergrößerungsdifferenz sowie des Astigmatismus erfolgt parallel in Objektiv und Okular, so dass im Zusammenspiel der Korrekturendas optimale Bilderergebnis erzielt wird.
HC = Objektiv ist in das HC-System eingebunden.
HCX = Objektiv ist auch zu den Optiken der Vergangenheit kompatibel (Delta Optik 1991-1997)
Das HC-System sorgt für
- ausgewogene optische und mechanische Anschlussmaße,
- ausgewogene Abstimmung aller optischen Systemkomponenten untereinander,
- ausgewogene, anwendungssichere technische Lösungen,
- optische Spitzenleistung mit progressiver Fertigungstechnologie.
Vergrößerung des Objektivs
Jedes Objektiv ist mit der Vergrößerung beschriftet, beispielsweise 5x oder 100x.
Die Vergrößerung des Objektivs bestimmt allerdings noch nicht die Gesamtvergrößerung des Mikroskops. Diese ergibt sich aus der Vergrößerung des Objektivs multipliziert mit der Vergrößerung der Okulare (bei Tubuslinse 1x).
Beispiel:
40fach Objektiv x 10fach Okulare = 400fache Gesamtvergößerung
Allerdings ist zu beachten: Je höher die Vergrößerung des Objektivs, desto geringer ist das sichtbare Objektfeld.
Numerische Apertur
Eine wichtige Kenngröße für die optische Abbildung ist die numerische Apertur (NA oder A) des Objektivs. Sie bestimmtdas Auflösungsvermögen des Objektives und die Bildhelligkeit.
Die Objektive sind mit dem jeweiligen A-Wert gekennzeichnet, beispielsweise 0.9 oder 1.4. Die numerische Apertur des Objektivs kann mithilfe von Irisblenden-Objektiven verändert werden.
Erläuterungen zum Begriff "numerische Apertur" finden Sie im Leica Science Lab: "Beware of "Empty" Magnification"
Irisblende
Mit Hilfe von Irisblenden-Objektiven kann die numerische Apertur des Objektivs verändert werden. Wird die Irisblende geschlossen, verringert sich die numerische Apertur. Wird die Irisblende wieder geöffnet, erhöht sich die numerische Apertur wieder. Zudem kann ein Objektiv durch eine Verringerung der Apertur als Dunkelfeld-Objektiv eingesetzt werden.
Irisblenden-Objektive sind mit dem einstellbaren Bereich der numerischen Apertur gekennzeichnet, Beispielsweise 1.4 – 0.7.
Der physikalische Zusammenhang zwischen Apertur, Auflösungsvermögen und Tiefenschärfe ist in der Grafik dargestellt. Eine kleine Apertur liefert eine geringe Auflösung aber hohe Tiefenschärfe. Eine hohe Apertur bedeutet bessere Auflösung bei geringer Tiefenschärfe.
Linear correlation between aperture and resolution (green), respectively exponential correlation between aperture and depth of field (red)
Korrektionsring
Manche Objektive besitzen einen Korrektionsring, um beispielsweise Abweichungen in der Deckglasdicke auszugleichen.
Weiterhin bieten diese Objektive die optische Adaption an Raumtemperatur und physiologischer Temperatur (23°C, 37°C), an Salzkonzentration von Medien und Immersionsmedien.
Ein Drehen des Korrekturrings verschiebt optische Elemente im Objektiv, die den Einfluss der verschiedenen optischen Gegebenheiten ausgleichen.
CORR = Objektiv mit Korrektionsring
Extra langer Arbeitsabstand
Objektive mit extra langem Arbeitsabstand sind z.B. Trockenobjektive für inverse Mikroskope. Ein langer Arbeitsabstand erleichtert das sichere Bedienen des Objektivrevolvers. Zudem ermöglicht er es, tiefer in die Probe hineinzufokussieren – beispielsweise, wenn es sich um eine Petrischale mit Zellen in Suspension handelt.
L = Objektiv mit extra langem Arbeitsabstande
Water immersion objectives with extra-long free working distances
HCX