Cathrin Brisken , MD
Cathrin Brisken promovierte 1992 zum Dr. med. und 1993 zum Dr. phil. in Biophysik an der Georg-August-Universität Göttingen. Sie arbeitete als Postdoktorandin bei Dr. R.A. Weinberg am Whitehead Institute for Biomedical Research, Cambridge, MA, USA, und wurde dort 1999 wissenschaftliche Mitarbeiterin. Im Jahr 2001 wurde sie zur Assistenzprofessorin am Krebszentrum des Massachusetts General Hospital an der Harvard Medical School in Boston ernannt. Im Jahr 2002 wechselte sie zum ISREC (Schweizerisches Institut für experimentelle Krebsforschung) als assoziierte Wissenschaftlerin im NCCR-Programm Molekulare Onkologie. Im Jahr 2012 wurde sie zur außerordentlichen Professorin an der EPFL (Eidgenössische Technische Hochschule Lausanne) School of Life Sciences ernannt. Von 2012 bis 2014 war sie Dekanin der Doktorandenschule der EPFL. Sie ist Mitglied der IBCSG (International Breast Cancer Study Group) Biological Protocol Working Group und ehemaliges Mitglied des Hinterzartener Kreises, dem deutschen Krebs Think Tank.
Ihr Forschungsschwerpunkt liegt auf der genetischen Entschlüsselung von Signalwegen, die für die Brustentwicklung und Brustkrebs wichtig sind:
In der Schweiz erkrankt eine von acht Frauen an Brustkrebs. Das Risiko einer Frau, an Brustkrebs zu erkranken, hängt mit ihrer reproduktiven Geschichte zusammen. Während frühe Schwangerschaften eine schützende Wirkung haben, steigt das Krebsrisiko mit der Anzahl der Menstruationszyklen, die eine Frau vor ihrer ersten Schwangerschaft hat. Obwohl bekannt ist, dass die weiblichen Geschlechtshormone Östrogen, Progesteron und Prolaktin die Brustentwicklung steuern und eine wichtige Rolle bei der Brustkrebsentstehung spielen, sind die Mechanismen, über die sie ihre Wirkung entfalten, noch wenig bekannt. Ihr Labor untersucht, wie Hormone mit Entwicklungssignalwegen in der Brust interagieren, um Wachstum und Differenzierung zu steuern, und wie sie die Brustkrebsentwicklung beeinflussen.